Kendo ist in erster Linie ein lebenslanger Übungsweg mit sich selbst. Wer sich auf Kendo einlässt wird schnell feststellen, das Kendo wesentlich mehr sein kann als eine vermeintlich exotische, japanische „ Sportart “. Neben dem Körper wird auch der Geist geschult. Sicherlich kommen uns viele Dinge seltsam vor und gerade für uns Europäer ist es schwer, bestimmte Eigenheiten des Kendo zu verstehen. Dennoch, man muss sich nur ein wenig öffnen und bereit sein, seinen eigenen Weg des Schwertes zu gehen. Jeder so wie er kann, denn es gibt auch noch ein Berufs- und Familienleben. Hier gilt es einen vernünftigen Weg zu finden, der es einem ermöglicht, seinen Kendo-Weg zu beschreiten.

Durch das Training lernt man Arm- und Fußbewegungen richtig zu koordinieren, die korrekte Körperhaltung, die verschiedenen Techniken und natürlich wird auch die Kondition verbessert. Doch das Wesentliche passiert so ganz nebenbei, die Stärkung des Geistes. Wenn man sich auf Kendo einlässt, dann wird man feststellen, das man auch im Alltag Kendo lernen und anwenden kann. Eine aufrechte und geradlinige Haltung strahlt nicht nur im Dojo (Übungsraum) Selbstbewusstsein aus. Nicht zurückgehen, sondern nach vorne gehen, das ist gerade im Berufsleben eine wichtige Eigenschaft. Diese Liste lässt sich nun beliebig fortsetzen, je nachdem wie viel Kendo man zulässt. Ein lautes Kiai (Kampfschrei), den absoluten Willen zu siegen und die geradlinige Haltung zeigt, das man ein durchaus ernst zunehmender Gegner ist. Somit kann man sich mit Kendo auch verteidigen, denn man strahlt eine gewisse Stärke aus, es wird erst gar nicht zum Kampf kommen. Sicherlich nicht die Antwort, die der Fragesteller bezüglich der Selbstverteidigung hören möchte. Deshalb gibt es ja auch noch andere schöne Sportarten.

FAQ

1. 1.Ich möchte gerne mal mit trainieren. Welche Kleidung benötige ich?
   
2. 2.Was kostet ein Shinai?
   
3. 3.Gibt es Gürtel, wie bei anderen Kampfsportarten?
   
4. 4.Wann kann ich eine Prüfung machen?
   
5. 5.Was muss ich alles für eine Prüfung können?
   
6. 6.Kann ich sofort eine Rüstung anziehen?
   
7. 7.Muss ich japanisch können?
   
8. 8.Darf ich meinen Gegner überall „schlagen“?
   

Antworten

1. Ich möchte gerne mal mit trainieren. Welche Kleidung benötige ich?

Am Anfang reicht einfache Sportbekleidung aus. Ein T-Shirt und eine Sporthose (lang) reichen völlig aus. Da Kendo barfuß praktiziert wird, werden auch keine Schuhe benötigt. Die Halle sollte barfuß betreten werden. Auf Turnieren kann es schon mal vom Vorteil sein, wenn man ein paar Socken mitnimmt. Aber immer daran denken, sobald man Kendo macht, Socken wieder ausziehen.

2. Was kostet ein Shinai?

Ein günstiges Shinai bekommt man für ca. 35 EUR. Nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Ein Carbon-Shinai kostet zum Beispiel um die 260 EUR. In einigen guten Fachgeschäften kann man Kendo-Bekleidung und Zubehör erhalten oder in einigen Web-Shops (siehe Links).

3. Gibt es Gürtel, wie bei anderen Kampfsportarten?

Es gibt keine Gürtel, wie zum Beispiel beim Judo. Aber selbstverständlich gibt es auch Prüfungen, die man ablegen kann. Der unterster Grad ist der 6. Kyu und geht bis zum 1. Kyu. Danach folgt der 1. Dan und geht bis zum 8. Dan.

4. Wann kann ich eine Prüfung machen?

Normalerweise sagen dir deine Trainer Bescheid, ob du für eine Prüfung bereit bist. Auf den Verbandsseiten (Landes- bzw. Bundesverband) kann die aktuelle Prüfungsordnung eingesehen werden. Zwischen zwei Prüfungen müssen auch Wartezeiten eingehalten werden. Wie lange diese sind hängt vom Grad der Prüfung ab.

5. Was muss ich alles für eine Prüfung können?

Auf den Verbandseiten gibt einen schöne Darstellung über die Prüfungsinhalte, getrennt nach Kyu- und Dan-Prüfungen.

6. Kann ich sofort eine Rüstung anziehen?

Nein. Das Tragen einer Rüstung erfordert schon einige Grundkenntnisse. Regelmäßiges Training über einen längeren Zeitraum ist absolut notwendig, um eine Rüstung tragen zu dürfen. Das kann von einem halben Jahr bis zu einem ganzen Jahr oder länger dauern. Die Trainer haben ein gutes Auge und Gespür wann es soweit ist und werden dir dann sagen, wann der Zeitpunkt da ist.

7. Muss ich japanisch können?

Ja und Nein. Alle Kommandos und einige Höflichkeitsformen werden immer in japanisch gesprochen. Hier handelt es sich um ein paar Ausdrücke, die man lernen muss. Dies hat den Vorteil, das du Kendo auf der ganzen Welt machen kannst und immer verstehst, was der Trainer gerade von dir erwartet. Wenn man das Glück hat mit einem Japaner trainieren zu können, so sind die wenigen japanischen Kendo-Begriffe ein absolutes Muss.

8. Darf ich meinen Gegner überall „schlagen“?

Nein. Im Kendo sind die Trefferflächen ganz klar vorgegeben. Es ist absolut wichtig sich daran zu halten, da ansonsten die Verletzungsgefahr sehr hoch wäre. Kendo ist auch Kampfsport und wird mit einer Waffe, dem Shinai, ausgeführt. Gerade in den Budo-Sportarten (Budo = Kriegskunst der Samurai) ist ein hohes Maß an Disziplin und Rücksichtnahme ein ganz wichtiger Aspekt. Wir sind im Dojo ja keine Gegner, sondern Übungspartner, die den Gegenseitigen Respekt verdienen. Nur Gemeinsam kann man trainieren und besser werden.